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Platten
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Erst
die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen. |
Fontane |
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Die Familien
GEIER, RAUSCHER und KORB stammen aus Platten. Sie verdingten sich
im 19. Jahrhundert als Tagarbeiter, oder gingen den Beruf eines
Löffelarbeiters nach. 1945 wurden sie, wie knapp drei Millionen
andere Deutsche, auf der Grundlage der Benes- Dekrete
enteignet und des Landes verwiesen. Ihre neue Heimat wurde
u. a. Zwickau/ Sachsen.
Bei einem Besuch, der
Geburtsstätten meiner Ahnen, kamen wir mit
deutschböhmischen Einwohnern ins Gespräch, die uns über das
damalige Leid viel erzählten. Denn nicht alle Deutschen, immerhin
knapp 240000 Menschen, vertrieb man aus der Heimat. So waren z. B.
die Transportmittel völlig überfüllt, so das Einige getrennt
von ihren Familien hier bleiben mussten. Doch auch das
Fachpersonal behielt man zum Aufbau der Wirtschaft im Land. Das
Glück in der Heimat bleiben zu dürfen, war mit viel Leid
verbunden. Die hier gebliebenen wurden im öffentlichen Leben
total diskriminiert und mussten bis 1948 zur Erkennung eine weiße
Armbinde tragen. In allen Bereichen grenzte man sie aus, sei es
politisch, materiell oder kulturell. Im Jahr 1957 wurde die
tschechische Staatsbürgerschaft aufgezwungen. 1960 bestand zwar
die Rückkaufmöglichkeit, aber wer besaß schon das Geld dazu.
Doch auch in der heutigen Zeit ist die Kluft zwischen Deutschen
und Tschechen menschlich noch nicht überwunden. Auf der Suche nach
vielleicht noch vorhandenen Grabstätten meiner Vorfahren,
entdeckte ich Grabstellen, die teilweise 150 Jahre alt waren. Auf
einer dieser Grabplatten ist folgendes Gedicht geschrieben. Es
beinhaltet die Sehnsucht, die in den Herzen dieser vertriebenen
Menschen wohnt. |
Die
Liebe zur Heimat
Heimat
du- o` wie bist du so schön, |
das
weiß nur einer- der dich lang nicht gesehen.
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Erst
wenn du lange in der Fremde gewesen bist, |
dann
weißt du erst- wie schön die Heimat ist.
Wenn
dich das Heimweh so richtig plagt |
und
du dich sehnst - von Tag zu Tag,
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wenn
Tränen rollen über dein Gesicht,
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dann
weißt du erst - wie schön die Heimat ist.
Kommst du dann
heim- ist vergessen all dein Schmerz
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und
es weitet sich vor Freude dein Herz,
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du
siehst die vertrauten
Wiesen-Wälder-Berge und Seen,
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dann
rufst du aus- o` Heimat wie bist du so schön. |
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Horni
Blatna - Bergstadt Platten
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1532 wurde die Stadt bei
einer reichen Zinnfundstelle auf dem Plattenberg im Süden der
Herrschaft Schwarzenberg, durch die Herren von Tettau gegründet.
1533 erwarb der sächsische Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige
(ernestinische Linie), die gesamte Herrschaft von den Erben des
letzten Schwarzenberger Tettauers für 126 000 Gulden. Die ersten
Siedler waren sächsische Bergleute aus Schneeberg und Eibenstock.
Aber auch aus Nürnberg floss Kapital nach Platten. Man plante den
Grundriss der Stadt schachbrettartig, entwässerte das Gelände
und errichtete eine Kirche, Schule und das Rathaus. Als im
Schmalkaldischen Krieg die evangelischen Reichsfürsten in
der Auseinandersetzung mit Kaiser Karl V. und seinen Verbündeten
unterlagen, verlor Johann Friedrich der Großmütige nicht nur
seine Kurwürde an Herzog Moritz (albertinische Linie). Die
Herrschaft Schwarzenberg teilten sich 1546 Moritz von Sachsen und
König Ferdinand I. von Böhmen als Kriegsbeute. Das Gebiet um
Platten und Gottesgab gelangte so an die böhmische Krone. Den überwiegend
evangelischen Bewohnern wurde die Religionsfreiheit zugesichert.
Im Jahr 1548 wurde Platten, durch König Ferdinand der I., zu
einer königlichen Bergstadt ernannt. In diesem Zeitraum erreichte
die Zinnförderung die höchste Blüte.
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Mit Beginn des 17. Jahrhunderts führten
sinkende Zinnpreise und sich verschlechternde Abbauverhältnisse zum
beinahe völligen Erlöschen des Zinnbergbaus. Eine Pestepidemie im
Jahre 1622 sowie die nach dem 30jährigen Krieg auch in Platten
einsetzende Gegenreformation, infolge dessen viele protestantische
Plattener Familien nach Sachsen auswanderten und u.a. auf dem
grenznahen Fastenberg 1654 die Stadt Johanngeorgenstadt errichteten,
trugen weiteren Anteil an diesen Niedergang. Im 16.-19. Jahrhundert
wurde in Kobaltmühlen die blaue Kobaltfarbe hergestellt. Im 17. und
18. Jahrhundert hatte die Stadt sogar eine Glashütte. Nach dem Aus
der Bergwerke im 18. Jahrhundert produzierte man vor allem verzinkte
Blechwaren wie Löffel und Geschirr sowie Klöppelspitzen. Als am
Ende des 19. Jahrhunderts diese Produkte keinen Absatz mehr fanden,
wurde die Herstellung von Handschuhen und gedrechselten
Holzkassetten zum Haupterwerb der Plattner. 1873 wurde für die
Bewirtschaftung der Wälder ringsum Platten ein Forstamt errichtet.
Einen Anschluss an den Rest der Welt erhielt die Stadt mit der
Poststraße, die ab 1858 von Karlsbad über das Erzgebirge nach
Sachsen führte. Durch den Bau der Eisenbahnstrecke von Karlsbad
nach Johanngeorgenstadt im Jahre 1899 verbesserten sich die Absatzmöglichkeiten
der Plattener Heimprodukte. Dieser Bahnanschluss führte zu
Beginn des 20. Jahrhunderts auch verstärkt Touristen und
Wintersportler in die Stadt, so dass sich den Bewohnern damit eine
neue Einnahmequelle erschloss. |
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Die Pfarrkirche St.
Laurentius wurde 1542 aus Holz errichtet, sie stand im
heutigen Pfarrgarten. Die Fundamente dieser ersten Kirche,
wurden durch den Bergbau zerstört. 1593/4 wurde eine neue und
größere Kirche auf dem Marktplatz erbaut. Der äußere und
innere Ausbau konnte erst 1617 beendet werden. 1672 stürzte
der hölzerne Turm am östlichen Giebel ein. Die Kirche, nun
mit einen steinernen Turm, wurde erneuert und nach
katholischen Ritus geweiht. Doch die jetzige Barockgestalt
stammt aus dem Jahr 1754. |
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Heute lebt Horni Blatna vor
allem vom Tourismus.
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...warum
liebt man die Heimat?
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Deswegen:
das Brot schmeckt da besser
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der
Himmel ist höher, die Luft ist da würziger,
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die
Stimmen schallen da kräftiger, der Boden begeht sich da
leichter. |
Brecht |
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