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 Kirchenbauten - Ausdruck  des Glaubens ihrer Zeit

Ein Tropfen Ewigkeit, hat mehr Gewicht als ein ganzes Meer der Zeit.

Karl Barth

Man entdeckt bei vielen dieser alten und neuen Gemäuer, dass auch heute noch eine Gemeinde ihre Kirche mit Liebe pflegt und zum Mittelpunkt des Dorfes gestaltet hat. Darum haben unsere Väter ihre Kirchen als das schönste und größte Haus des Dorfes gebaut. Wer sich die Zeit nimmt einzutreten und vielleicht ein paar Minuten in sich geht, kann die Stille der Umgebung genießen und das Spiel der Sonnenstrahlen in manch wunderschönen, farbigen Glasfenstern bewundern. 

 

Kirchen in der Umgebung von Zwickau

gibt es wunderschöne. Einige werde ich hier zeigen. Andere Kirchen in Sachsen, Thüringen und im Vogtland, ihre dazu gehörigen Pfarrämter und Adressen, könnt ihr unter www.ahnensuche-sachsen.de einsehen.

 

Als Marienthal etwa im 12.Jh. gegründet wurde, entstand wahrscheinlich auch eine kleine Holzkapelle, die der Maria gewidmet war. Aber erst in vorreformatorischer Zeit baute man eine Kirche. Jahre später wurde wegen ihres schlechten Bauzustandes, am 14.Oktober 1722 eine neue Kirche errichtet. Da die Gemeinde immer größer wurde und die Kirche den Ansprüchen nicht mehr genügte, entschloss man sich diese abzureißen. Am gleichen Tag, nur 179 Jahre später, wurde die Pauluskirche, nun mehr die vierte Marienthaler Kirche im Renaissancestil eingeweiht. Es ist eine Langschiffkirche mit wunderschönen Buntglasfenstern über dem Altar. Wenn die Sonnenstrahlen durch das Fenster brechen, kommen sie besonders toll zur Geltung. Eine Kreuzbachorgel mit herrlichem Klang, gibt in dieser Kirche den Ton an. Ein Spruch der über dem Turmeingang, vom Apostel Paulus zu lesen ist lautet: "Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe."

 

Die älteste Planitzer Kirche in Zwickau stand, so um etwa 1275, am Fuße des Schlossberges. Es war eine kleine Kirche, die wohl auch als Bergkapelle für die Wanderer ins Vogtland diente.  Als 1430 das Schloss neu erbaut wurde, kam auch eine neue Schlosskapelle hinzu. Sie soll St. Niclas geweiht gewesen sein und war vor allem Begräbnisstätte der Herrschaft. Um 1519 wurde eine neue Kirche erbaut. Doch schon 50 Jahre später war diese so baufällig, dass der Patronatsherr Joachim v. Beust im Jahre 1585-1588 eine neue Kirche mit Mitteln des Kohlezinns errichtete. Die Schlosskirche war mehrfach ihrer Existenz bedroht. So brannte, als die Schweden 1640 das Schloss abfackelten auch der Turm der Kirche ab. Der alte Dachstuhl aber wurde verschont und glücklicherweise auch die prächtige Renaissancedecke. Um 1700 wurde die Kirche durch den Patronat Georg v. Arnim gründlich erneuert. Durch das Anwachsen der Kirchgemeinde entschloss man sich eine neue und größere Kirche, die Lukaskirche, zu bauen. Was Dank des Kohlezinns der damaligen Stiftung von Beust auch kein finanzielles Problem war. Die Gemeinde hatte nun für die alte Schlosskirche keine Verwendung mehr und so verwahrloste sie zu Sehens. 1945 übernahm die Methoistengemeinde die Schlosskirche und renovierte diese gründlich. Im Jahre 1968 wurde sie wieder Gemeindekirche, da die Lukaskirche nicht mehr benutzt werden konnte. Seit 1982 wird die Schlosskirche sorgfältig restauriert, so wurde u.a. eine neue Orgel der Fa. Jehmlich 1987 erbaut und die Restauration des Altars abgeschlossen.

Die Lukaskirche wurde 1872-1876 mit einem 60 Meter hohen Turm, als eine dreischiffige Säulenbasilika vom Zwickauer Architekt Gotthilf Ludwig Möckel, einer der berühmtesten seiner Zeit, in einem wunderschönen Park errichtet. Wie ein Fels in der Brandung steht sie weithin sichtbar auf dem Planitzer Schlossberg. Aber schon 1968 fand der letzte Gottesdienst, wegen sich  ausbreitender Schäden an dem Gotteshaus, statt. Vieles, z.B. das Geläut und das Uhrwerk, fielen mutwilliger Zerstörung zum Opfer. Doch erst viele Jahre später, nämlich 1993 konnte eine Notsanierung beginnen. Das nun mehr vierte Geläut erklang das erste Mal wieder 1996 in Handbetrieb und auch das Uhrwerk zeigt wieder an, was die Stunde geschlagen hat. Auch jetzt im Jahr 2003 ist die Sanierung dieses monumentalen Bauwerkes noch nicht abgeschlossen. Doch das Engagement vieler Menschen wird das Wahrzeichen von Planitz wieder zu neuem Leben erwecken. 

Die 1324 erstmals urkundlich erwähnte, wohl aber schon um 1250 erbaute St. Johanneskirche in Weißenborn zu Zwickau, ist zwar ein kleines Kirchlein, aber mit einer wunderschönen  Vorderansicht und einem imposanten Dachreiter, dessen Ursprünge im 16. Jahrhundert zu suchen sind. Betritt man den Vorraum, so sieht man  zwei alte, mächtige Grabsteine von 1746 und 1762 stehen, deren Inschriften noch gut zu lesen sind. Auch die mit Engelsköpfen bemalte Kassettendecke stammt aus dem 17. Jahrhundert. Im Jahre 1886 erfolgte ein großzügiger Erweiterungsbau. Und etwa hundert Jahre später konnte trotz fehlender Mittel, aber mit Hilfe der Gemeindemitglieder und vieler anderer Helfer die Kirche umfassend renoviert werden.

Moritz gab ihr den Namen. Wir gaben ihr das Leben. 1212 wurde die Moritzkirche zu Zwickau erstmals urkundlich erwähnt. Jedoch im Hussitenkrieg 1430 und 1632 im dreißigjährigen Krieg niedergebrannt. Die nun mehr dritte Moritzkirche war ein schmuckloser, bescheidener Bau. Da die Gemeinde im Norden der Stadt Zwickau immer größer wurde, reichten die Sitzplätze nicht mehr aus. Die Pfarrer formulierten das so: "Ein Gewärche in der Kärche!"  So entschied 1889 der Kirchenvorstand ein größeres Gotteshaus zu bauen. Die Grundsteinlegung war am 20. März 1892 und schon 7 Monate später konnte man das 15 Zentner schwere Goldkreuz auf die Spitze des Hauptturmes, welcher 71 Meter hoch ist, heben. 1893 weihte man die jetzige Moritzkirche, mit Platz für 1100 Menschen ein. Es ist ein echter Klinkerbau mit einem Vierungsturm in der Mitte. Die Inneneinrichtung ist fast völlig aus Eichenholz und ohne viel Bögen ganz offen gestaltet. So das man trotz der Größe  von allen Seiten den Altar und die Kanzel, welche mit reichhaltigen ornamentalen Holzschnitzerein gestaltet ist, einsehen kann. Doch schon in den 70er Jahren wurde der große Turm so marode, dass der regen die Turmuhr beschädigte und das Gemäuer völlig durchnässte. Da auch, wie anderswo zu DDR Zeiten, das Geld für die Erhaltung der Kirchen fehlte, dauerte es Jahre bis man endlich Hilfe von Seiten des Staates bekam. Man deckte den Turm und später auch die Seitendächer- und türmchen.

Die Matthäuskirche in Bockwa wurde ab 1853 im neugotischen Stil errichtet und 1856 geweiht. Der Taufstein von 1836 wurde von dem alten Gotteshaus übernommen. Die Statuen: Christus und die vier Evangelisten wurden 1878 an der Westfassade errichtet. Damals war es Sachsens schönste Kirche. Auch heute noch finde ich sie sehr schön mit ihren vielen, vielen Türmchen. Doch durch den Steinkohlenbergbau, welcher starke Bodensenkungen verursachte musste man immense Schäden an dem Gotteshaus hinnehmen. Sage und schreibe 9,80 Meter versank die Kirche in die Tiefe, ein weltweit seltener Rekord. Deswegen musste sie auch 1914 sowie 1937-1946 gesperrt werden. Zu DDR Zeiten war eine Renovierung der Außenfassade nicht möglich. Doch 1992 wurde mit einer grundlegenden Sanierung begonnen. Zuallererst mussten Tiefenbohrungen und Wasserstandsmessungen vorgenommen werden, ehe man an die Verschönerung der Außenfassade ging. Im Jahre 2002 wurde auf der Südseite des Daches eine Photovoltaikananlage gebaut. Sie ist eine der größten Solarstromanlagen in Deutschland. Elf Haushalte könnten mit der Energie versorgt werden. Wir schreiben das Jahr 2003, die Sanierung ist Dank vieler erfolgreich abgeschlossen. Mit recht kann man sagen: Damals wie Heute ist sie eine der schönsten Kirchen von Sachsen.

Generationen kommen und gehen: Großeltern sterben, Kinder heiraten, Enkel erblicken das Licht der Welt. Und in Zukunft wird wohl noch so manche Entdeckung, von bisher unbekannten Quellen, bestehende Lücken schließen und die Vergangenheit erhellen können. So fügt sich ein Mosaiksteinchen ans andere, aber ein komplettes Bild wird wohl nie zusammen kommen...

Die Welt hat ohne den Menschen begonnen und sie wird ohne ihn enden.

Claude Lèvy-Strauss

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